Grußwort zur aktuellen Ausgabe

Liebe Leserinnen und Leser,

der im Dezember 2022 verstorbene Hans Süper („Colonia Duett“) überreichte vor vielen Jahren einem Kölner Kollegen eine Mandoline. Der Beschenkte ist seit geraumer Zeit als musikalischer Büttenredner bekannt. Die Rede ist von JP Weber, der gelegentlich schon mit dem Ehrentitel „Die Flitsch“ begrüßt wird. Auch ich höre gerne seine Beiträge und bin fast immer begeistert: Nicht nur, weil JP Weber ein toller Musiker ist (er ist seit vielen Jahren als Komponist für zahlreiche Kölner Bands aktiv): Er ist ein Redner, der seine Zuhörer zum Nachdenken veranlasst. Es kommt vor, dass es nach manchen Sätzen im Saal mucks-mäuschen-still ist. Er hat die „fresche Schnüss“ und sagt das, was manche denken, sich aber nicht trauen, zu sagen.
Schon mit seiner Begrüßung „Leev Jecke-innen“ nimmt er beispielsweise das Thema Gendern aufs Korn. Er kritisiert auch Handys in den Sitzungen: „Mein facebook hieß noch Theke“. Und der Ukraine-Krieg wäre seiner Meinung nicht passiert, wenn der alte US-Präsident noch regiert hätte: „Trump wäre mit Putin für eine Woche in den Puff gefahren – und die Merkel hätte den Deckel bezahlt“. JP Weber thematisiert auch die drei unterschiedlichen Toiletten in den Schulen. Und selbst seine Heimatstadt Köln nimmt er auf´s Korn: „Ich hatte keine Angst davor, dass es im Winter kalt wird: Köln war immer warm…“

Es stimmt: Nicht jeder kann über jeden Witz von ihm lachen. Beim Humor gibt es unterschiedliche Schmerzgrenzen. JP Weber ist auch nicht immer „politisch korrekt“. Aber er macht genau das, was eine der Aufgaben eines guten Redners sein sollte: Den Mächtigen den karnevalistischen Spiegel vor das Gesicht halten.

In einer Zeit, in der sich die Energie-Spar-Tipps mancher Politiker in die Rubrik „betreutes Denken“ gehören, ist dies wichtig. Einige politischen Botschaften, wie z.B. die Hinweise auf den Nutzen eines Waschlappens, unterscheiden sich ja kaum noch von den Haushalts-Tipps der Apotheken-Umschau.

Jemand, der die Kunst des feinsinnigen und manchmal provokanten Humors ebenfalls beherrscht, ist Martin Schopps. In dieser Ausgabe der Bütt ist ein Interview mit ihm abgedruckt. Also, liebe Bütten-Asse und Bütten-Assinnen: Traut Euch, bei den Reden ebenfalls etwas frecher zu sein – auch wenn nicht jeder darüber lachen wird. Apropos „lachen“: Der Bürokratismus, mit welchem viele Karnevalsvereine in dieser Session konfrontiert werden, ist alles andere als lustig. Nicht ohne Grund hat RKK-Präsident Hans Mayer in seiner Neujahrsansprache eine ausdrückliche Forderung an die politisch Verantwortlichen gerichtet.

Das Thema Wagenbau führte dazu, dass das Telefon in der RKK-Geschäftsstelle nicht mehr stillstand. Und auch das Thema Sicherheitkonzepte für Umzüge bereitet vielen unserer Vereine Sorgen. Keine Frage: Die Sicherheit ist ein äußerst wichtiges Gebot. Aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen – ansonsten gibt es im Dorf bald keine Karnevals-Umzüge mehr. Es ist wie bei allem im Leben: Das Maß muss stimmen.  ir Karnevalisten sind bekanntlich positiv denkende Menschen (sogar meine Blutgruppe ist positiv). Insofern hoffe ich, dass den Verantwortlichen noch eine bessere Unterstützung für die Karnevals-Vereine einfällt, als die schönen „Sonntags-Reden“, in denen das Ehrenamt gelobt wird.

Die Damen und Herren Politiker lassen sich (besonders gerne vor Wahlen) bei unseren Karnevalssitzungen blicken und als Ehrengäste begrüßen. Vielleicht findet ja auch mal der ein oder andere Redner ein paar spitzzüngige Bemerkungen in seiner Rede zur Bürokratie, die unser schönes Brauchtum Karneval zunehmend gefährdet…

An dieser Stelle einmal ein ausdrückliches Lob an alle Rednerinnen und Redner, die ihre Beiträge selbst verfassen. Das ist viel Arbeit. Ich habe bei meinen Beiträgen nur Einen, der mir hilft. Es ist jedoch keine Person: Es ist die Autokorrektur. Manchmal stelle ich mir vor, wie meine Sätze ohne diese automatschige Hilfe aussähen würde. Das Schöne an der Autorektur ist Folgendes: Mai spart Zeitung und macht wenig Grammatik-Fohlen. Sie ist also eine genitale Erfindung. Was ich jedoch an der Autorektur Hase, ist die Tatwaffe, dass sie manchmal falsche Wärter schreibt, obwohl ich die richtigen Tasten anzicke. Das ist nicht immer luftig und kostet dann auch viel Zweig. Das muss auch mal gesägt werden. Die wichtigste Regel bei Problemen mit der Autokorrektur ist daher: Hure bewahren. Irgendwann geht sie Lauch Widder. Insofern: Danken wir dem Entführer der Autopolitur für seine genitale Idee.

Mit humorvollen Grüßen, Ihre RKK

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