Elf Fragen an Wolf Schneider

Die Firma Zinnhannes ist zweifelsohne jedem Vereinsverantwortlichen bekannt: Seit über 50 Jahren, genauer gesagt seit dem Jahr 1969, steht sie für handwerkliches Können, Kreativität und Wirtschaftlichkeit. Auf diese Weise entstehen ausgezeichnete Qualitätsprodukte zu fairen Preisen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Familienunternehmen nicht nur in seiner Heimatregion, dem Hunsrück – zwischen Koblenz und Trier, Mosel, Rhein und Nahe – einen Namen gemacht, sondern weit darüber hinaus. Bereits in zweiter Generation produziert die HZG Hunsrücker Zinnwarenhandelsgesellschaft im idyllischen Krummenau unter der Marke Zinnhannes jährlich mehr als 170.000 Orden und Ehrenzeichen. Damit gehört die Marke deutschlandweit zu den Top 5 der Branche. Auch international ist man sehr erfolgreich. Das Redaktionstreff von „Die Bütt“ führte mit Geschäftführer Wolf Schneider ein Gespräch und stellte ihm 11 Fragen:

1. Die Session ist im vollem Gange und die heiße Phase des Sitzungs- und Straßenkarnevals steht kurz bevor. Die Karnevalsorden der Firma Zinnhannes ehren auf unzähligen Karnevals-Bühnen närrische Akteure. Gibt es gewisse Trends, die in den letzten Jahren feststellbar sind?

Wir können feststellen, dass die Menschen nach Corona wieder Spaß haben sich zu treffen und man sich dann gerne gegenseitig auch wieder mit Orden, Pins und Ehrenzeichen beschenkt. Dabei geht es aber auch immer darum, treuen Begleitern des Vereins, ob Aktive, im Hintergrund tätige Menschen oder Sponsoren durch hochwertige Orden wertzuschätzen. Es ist hier nach meiner Einschätzung ein Trend zu mehr Qualität und Individualität erkennbar.

2. Welche Art von Orden gefallen Ihnen persönlich am besten?

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Wir beraten unsere Kunden schon in der Kreativ-Phase bestmöglich und kommunizieren im Entstehungsprozess sehr intensiv miteinander, damit ein Produkt entsteht, welches das gewünschte Thema oder Motto eindeutig transportiert und damit schlussendlich auch das Produkt entsteht, das er oder sie sich vorgestellt haben. Wenn ich bei der Übergabe von Orden oder auch später auf der Bühne strahlende und stolze Gesichter sehe bei der Ordensverleihung, dann gefällt mir das immer am besten.

3. Auch international werden Ihre Qualitätsprodukte geschätzt, etwa im benachbarten Ausland wie Benelux und Österreich. Welches sind die am weitest entferntesten Kunden Ihres Unternehmens?

Jedes Jahr liefern wir auch viele Orden und Pins nach Amerika. Es gibt hier sehr aktive Karnevalisten in Chicago und Umgebung und auch an der Westküste im Sonnenstaat California. Alljährlich treffen sich Prinzenpaare und Vereinsvertreter zu einer großen Gala in Las Vegas. Rheinischer Frohsinn gepaart mit amerikanischem Stil, wirklich besonders und genau so leidenschaftlich wie hier bei uns vorgetragen.

4. Es gibt auch Orden mit integrierten Flaschenöffner. Was das der bisher ungewöhnlichste Wunsch, mit denen Ihre Mitarbeiter bei der Gestaltung von Orden konfrontiert wurden oder gibt es noch weitere ungewöhnliche Ideen?

Es gab und gibt bei uns einige außergewöhnliche Objekte. Wir haben Orden schon mit echten Federn ausgestattet, mit Bewegungsteilen in einfacher und mehrfacher Ausführung, mit LED´s, mit einer kleinen Wasserwaage, mit Soundmodul, damit auf Knopfdruck ein bestimmtes Lied gespielt wurde und auch schon mit einer Mini-Klick-Kamera, die mit besonderen Motiven ausgestattet war. Es ist natürlich immer ein hoher Aufwand solch außergewöhnliche Wünsche umzusetzen und auch immer ein gewisses Risiko, denn es soll ja nachher alles einwandfrei funktionieren und dennoch bezahlbar bleiben. Aber wir sehen so etwas immer als Herausforderung.

5. Im Karneval gilt bekanntlich die sprichwörtliche Narrenfreiheit. Gibt es trotzdem Gestaltungswünsche, von denen Sie abraten?

Es kommt absolut selten vor, dass wir gestalterisch von etwas abraten, denn da haben die Karnevalisten schon genug Feingefühl, zu wissen wie weit man gehen darf. Ein einziges Mal haben wir uns geweigert einen Orden oder Pin nach Wunsch zu bauen, weil er eine sehr kompromittierende Darstellung zeigte. Manchmal rate ich dann eher von technisch zu ausgefallenen Wünschen ab, wenn der Orden damit nicht alltagstauglich sein würde, weil er ja schon etwas aushalten muss. Aber oft finden wir dann eine Lösung, die mach-, halt- und bezahlbar ist.

6. Nicht nur Vereinsverantwortliche, sondern auch Trainerinnen und Trainer sprechen immer häufiger Ihr Unternehmen an. Wer Mitglied in einer Garde ist und schon immer einen ganz individuellen Orden mit den jeweiligen Kostümen und den Tänzerinnen und Tänzern haben möchte, dem können Sie doch sicherlich auch weiterhelfen, oder?

Das ist unser Tagesgeschäft. Wir verstehen uns ja als Spezialist für den individuellen Orden und Pin, und mit unseren Mitarbeitenden in der Grafik-Abteilung haben wir das notwendige kreative Potential die Wünsche auch umzusetzen.

7. Die Planung einer Kampagne ist das A und O, um mit viel Freude und möglichst wenig Stress eine erlebnisreiche Zeit zu verbingen. Wann sollte man sich zeitlich mit der Gestaltung von Orden bzw. Nadeln und Pins beschäftigen?

Es gilt: Nach dem Karneval ist vor dem Karneval. Am besten so früh als möglich nach Ende der Session bzw. nach Ende unseres Betriebsurlaubes. Da wir ja nicht Standardteile aus dem Regal holen und nur noch anmalen, sondern ein neues Produkt über Zeichnungen entwickeln müssen, dann ein Werkzeug zur Herstellung bauen und letztlich auch alle Teile produzieren müssen, brauchen wir schon ein paar Wochen Zeit. Oft sind unsere Kapazitäten, um fertige Orden am 11.11. beim Kunden zu haben, schon ab Mitte Juli ausgeschöpft. Und „Dead-Line“ verstehen wir beim Termin wörtlich, denn am Tag nach einer Veranstaltung brauchen wir nicht mehr zu liefern.

8. Damit man Orden und Pins pünktlich zum 11.11. in den Händen halten kann, gibt es im Jahr 2024 doch bestimmt wieder eine „Spätestens-Datum“, oder?
Ja, wie in der vorhergehenden Frage schon beantwortet, Mitte Juli 2024 sollte Auftragsklarheit herrschen, damit der 11.11. auch mit der Verleihung von Orden und Ehrenzeichen begangen werden kann. Bei größeren Projekten sprechen wir mit unseren Kunden meist schon ein Jahr vorher und starten den Prozess.

9. Im Jahr 2023 gab es in Ihrem Unternehmen sogenannte „Schlitz-Ohr-Samstage“. Was verbirgt sich dahinter und wird es diese auch im Jahr 2024 geben?

Die wird es auch 2024 wieder geben. Es sind vier Samstage, an denen wir mit Kunden und Interessenten über Ihre Wünsche sprechen. Nur an diesen Tagen machen wir auch den Betrieb auf und zeigen in Führungen, wie ein Orden entsteht. Oft haben wir auch noch einen Mitaussteller, der für die Karnevalisten spannend sein könnte. Selbstverständlich nutzen wir auch zu anderen Tagen unsere große Ausstellung, um persönlich mit den Kunden Ihr Projekt an den Start zu bringen.

10. Corona-bedingt und auch wegen der fürchterlichen Flutkatastrophe gab es beim Zinnhanneskulturpreis eine Pause. Wie ist der aktuelle Stand?

Ja, wegen CORONA gab es hier eine lange Zwangspause. Der ZINNHANNES-Kulturpreis ist uns eine echte Herzensangelegenheit, natürlich weil er Tradition hat und weil wir damit Wertschätzung an die Karnevalisten zurückgeben dürfen. Er wird für die Kampagne 2023/2024 wieder vergeben werden. Liebe Vereinsverantwortlichen, nutzen Sie unbedingt das Bewerbungsverfahren über den RKK wir freuen uns mit den Juroren über eine große Anzahl Bewerbungen.

11. Viele Karnevalistinnen und Karnevalisten halten ihre Orden und Auszeichnungen nicht nur in Ehren, sondern haben zwischenzeitlich ganze Sammlungen aufgebaut. Wie sieht es bei Ihnen persönlich aus: Haben Sie ebenfalls eine private Sammel-Leidenschaft, gegebenenfalls auch außerhalb des Karnevals?

Außer den mir verliehenen Orden, die ich in gesammelter Form in meinem Büro aufgehängt habe, verfolge ich aktuell kein Sammel-Hobby. Kann ja vielleicht noch kommen

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