Für die Tochter fährt er bis nach Jerusalem

hh. ÜBACH-PALENBERG. Es ist schon ein Novum, das sich in der vergangenen RKK-Tanzturnier-Saison ereignet hat: da fährt eine Tänzerin, June Wagner, zu jedem RKK-Qualifikations-Turnier, tanzt auf jeder Landesmeisterschaft und wird zum Star bei der Deutschen Meisterschaft in Lohmar! Alle Turniere hat sie gewonnen, alle Landesmeisterschaft und auch die Deutsche Meisterschaft. Sie erhält den Grand-Slam-Pokal (alle gewonnen Landesmeisterschaften und Sieg bei der Deutschen Meisterschaft). Die RKK zeichneten sie deshalb mit dem Titel „Tänzerin des Jahres“ (Sieger in der RKK-Jahreswertung) aus.

Die BÜTT wollte natürlich mehr über die Tänzerin erfahren, und hat sie zuhause in Übach-Palenberg besucht.

Es ist ein verregneter Tag, als ich bei Familie Wagner eintreffe, doch schon das verschmitzte Lächeln von June beim Türöffnen lässt die Laune blitzartig steigen.

Die 11jährige June ist die erste von zwei Töchtern von Tamara (genannt Mara) und Christian Wagner. Auch Tochter Liz (6) hat schon das eine oder andere Turnier besucht und zeigt stolz ihre beiden ersten Pokale. June hingegen hat schon zwei Vitrinen mit Pokalen in ihrem Zimmer stehen. Das tänzerische Talent hat June zweifelsohne von ihrer Mutter geerbt, die Latein-Amerikanischen Formationstanz erfolgreich betrieben hat und nur durch einen kleinen Unfall diesen Sport nicht mehr ausüben kann. Als Trainerin ist sie bei der Narrenzunft Baesweiler aktiv.

June begleitete ihre Mutter zu einer Karnevalssitzung in Alsdorf und hat dort, als die Musik lief, im Flur getanzt. Tamara Breuer vom Verein „Millennium Dance und Trumpets“ Alsdorf beobachtete sie und lud sie ein, doch beim Training einmal hereinzuschauen. Dies war 2014. Schnell wurde ihr Talent erkannt und ein Solotanz wurde einstudiert. Im Folgejahr tanzte sie ihr erstes Turnier in Stolberg und belegte sofort Platz 2. Sie schloss sich der KG Narrenzunft Baesweiler an und kam so zu ihrem ersten RKK-Turnier am 3. September 2017 in Troisdorf. Sie belegte den 8. Platz. Bei der NRW-Meisterschaft war es der 18. Platz. June wollte natürlich mehr, ihr Ehrgeiz war geweckt, hatte sie sich doch schnell mit anderen Tanzmariechen angefreundet.

Auch Nicole Hess (KG Eulenspiegel Aachen) erkannte June’s Talent und so wurde sie dort aktiv. In der Turniersaison 2019 startete June erstmals durch: in Hessen, NRW, Saarland und in Rheinland-Pfalz wurde sie jeweils Vize-Landesmeisterin und auch bei der Deutschen Meisterschaft im Eurogress Aachen wurde sie Vize-Deutsche-Meisterin der Kinder-Tanzmariechen.

Die Vorfreude auf die Turniersaison 2020 wurde jäh getrübt, die fiel den Corona-Absagen zum Opfer. Aber June trainierte weiter, die Eltern räumten im Wohnzimmer die Möbel bei Seite und so wurde – wo und wie es möglich war – getanzt. 2021 gab es drei RKK-Turniere unter extremen Auflagen: in Baesweiler, Piesport und Mülheim-Kärlich. Bei allen drei Turnieren stand June ganz oben auf dem Siegertreppchen.

Ende 2021 wechselte June wieder zur Narrenzunft Baesweiler, weil es einfach näher war. Und in 2022 ging es endlich wieder los mit der normalen Tanzturnier-Saison der RKK und June wollte alles nachholen, so wurde sie auf allen Turnieren gemeldet! Papa Christian hat einmal ausgerechnet: für die Teilnahmen an den Turnieren hat er 4.355 Kilometer zurückgelegt. Dies entspricht einer Strecke von Übach-Palenberg bis Jerusalem. Christian, der eigentlich mit dem Karneval und dem Tanzen „nicht viel am Hut hat“, (er ist passionierter Dartspieler) unterstützt natürlich das große Hobby von June und natürlich auch von Liz. Ob June in 2023 auch wieder alle Turniere besuchen wird? Noch wissen sie es nicht. Ihr Wunsch für die Zukunft: Mariechen der Narrenzunft Baesweiler zu werden und an Karneval mit dem Verein bei vielen Veranstaltungen unterwegs sein!

Neben dem außergewöhnlichen Talent, ist ein Schlüssel des Erfolges das freundschaftliche Verhältnis zum Trainer Lucas Zimmermann. „Er ist nicht nur ein kreativer Trainer, sondern auch ein einfühlsamer Freund“, sie hat ihn in ihr Herz geschlossen. Lucas merkt es sofort, wenn June einmal einen weniger guten Tag hat und geht professionell damit um! So kennt er seine Aktive ganz genau und weiß sehr wohl, ihre Stärken zu fördern und ihren Ehrgeiz in die richtigen Bahnen zu lenken.

June Wagner, im Sternzeichen Wassermann geboren, besucht zurzeit die Klasse 6b des Carolus-Magnus-Gymnasiums in Übach-Palenberg. Ihre Lieblingsfächer sind Mathematik, Deutsch und Sport. Und sie hat auch schon einen Beruf im Auge, den sie gerne ausüben würde: Pilotin! „Vielleicht aber auch Zahnärztin“, fügt sie hinzu. In der Schule erzählt sie nicht so viel über ihre tänzerischen Erfolge. Als Ihre Lehrerin sie nach der Deutschen Meisterschaft in der Klasse bat, doch davon zu berichten war es ihr schon etwas peinlich, denn June ist in dieser Hinsicht bescheiden und geht mit ihren Erfolgen nicht hausieren. Dies wird auch im Interview deutlich. Auch gab es viele Anrufe von Freunden nach dem Titelgewinn. Der Bürgermeister von Baesweiler, Pierre Froesch, überraschte sie mit Blumen und es wird im Rathaus noch eine Sportlerehrung geben.

June hat keine weiteren Hobbies, schließlich trainiert sie 2x in der Woche ihren Solotanz und 1x wöchentlich den Gruppentanz. Da muss auch Freizeit bleiben für das Treffen mit Freundinnen, denn wirkliche Freundschaften sind ihr sehr wichtig. Mit ihren Großeltern (sie leben in München) ist sie in den Ferien auch sehr gerne unterwegs, ob in Bayern, in der Türkei oder in Spanien.

Zurück zum Ausgangspunkt. Sieger in der RKK-Jahreswertung wird man, wenn man an mindestens 3 RKK-Turnieren teilnimmt, vordere Plätze belegt, sich Veranstaltern und Mitbewerbern fair und korrekt verhält, die RKK-Tanzturnierrichtlinien einhält, sich nicht unter fadenscheinigen Gründen vom Turnier abmeldet und auch noch bei den Siegerehrungen anwesend ist (vergl. Art. 13 der Richtlinien). June Wagner vereinigte alle dies Voraussetzungen: und wurde mit dieser Ehrung völlig überrascht. „Wie hast Du den Augenblick bei der Deutschen Meisterschaft erlebt, als Du „Tänzerin des Jahres“ wurdest?“ will ich zum Schluss noch wissen: „Ich habe das zunächst gar nicht realisiert, das Publikum hat so gejubelt und alle haben mir gratuliert, erst zuhause, als ich die Pokale und Urkunden gesehen habe ist mir klar geworden, dass es wohl ein großer Erfolg war!“. Sie lächelt verschmitzt, so ist sie eben!

 

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