Hier spricht der Diak(l)on

Passend zum Beginn der neuen Bundesliga-Session widmet sich der beliebte Büttenredner, Radiomoderator und Diakon Willibert Pauls in seiner Kolumne dem Thema „Fußball“. Wer weitere humorvolle und nachdenkliche Impulse des „bergischen Jungs“ lesen möchte, dem empfehlen wir das Buch „Guter Draht nach oben“.

Es ist Sommer: eigentlich die richtige Zeit für ein internationales Fußball- oder ein anderes Sportturnier. Wenn nicht, wie 2022, die WM in Katar stattfindet. Damals begann diese im November und das Endspiel lief bei vier brennenden Adventskerzen im Fernsehen. Leise rieselte das Geld in die FIFA-Kasse.

Im Jahre 1978, da war die Fußball-WM im Sommer in Argentinien, und ein gewisser Joseph Ratzinger wurde gefragt nach seiner Einstellung zum Fußball. Der sei aus seiner Sicht, meinte der Reporter, doch sicher nur eine nebensächliche Unterhaltung.
Daraufhin antwortete der gerade ernannte Kardinal von München: „Nein, nein. Fußball ist viel mehr als schlichte Unterhaltung.“ Und er sagte weiter: „Es ist das Heraustreten aus dem versklavten Ernst des Alltags und seiner Lebensbesorgnis in den freien Ernst dessen, was nicht sein muss. Und gerade darum schön ist.“

Da muss man erst mal drauf kommen. Die Anthropologen sagen: „Nichts ist so sehr in unser evolutionäres Muster eingewoben wie die Sehnsucht nach unserer Herde. Leider entstehen damit auch Kriege, denn das Herdengefühl ist niemals stärker, als wenn es gegen eine andere Herde geht. Wir alle sollten von diesem Urmuster in uns wissen, es ist da, es wirkt, und es überwältigt manche in Jugendhorden und Rockerclubs, manche in religiösen fundamentalistischen Extremen, manche in der Politik. Und da äußerst sich dieses Muster nationalistisch, antisemitisch, querdenkerisch, rassistisch oder wie auch immer – am Ende steht Gewalt.

Deshalb ist es sehr klug, diese archaische Gewalt in uns umzuleiten auf das Gebiet des Sports. Dort dürfen wir unsere Gelüste ausleben, da darf die Ehre, der Stärkere zu sein oder der Geschicktere oder der Sieger im Wettkampf, ausgefochten und als Trieb abreagiert werden. Und es macht Spaß, die Möglichkeiten des eigenen Körpers zu entdecken, sich im Spiel zu messen, zu einer sportlichen Herde, vulgo Mannschaft, zu gehören oder sie anzufeuern.

Wir müssen allerdings aufpassen, dass aus Patriotismus im Sport nicht Nationalismus wird, aus Fans nicht Hooligans werden. Klar sage ich: Über allen Siegeswillen und sportlichem Ehrgeiz muss aus christlicher Sicht die Liebe stehen.
So verkitscht sich das auch liest, so ernst ist es. Und das hat niemand so schön gesagt, wie eben damals jener Kardinal Joseph Ratzinger. Er sagte über das tiefste und wichtigste Gefühl in uns, nämlich die religiöse Einsicht: „Alle Menschen wollen, dass etwas bleibt. Aber was bleibt? Nicht die Gebäude, nicht das Geld, ebenso wenig die Bücher. Das Einzige, was bleibt, ist die menschliche Seele. Und deshalb bleibt von uns das, was wir in die Seelen der Menschen hineingelegt haben: die Erkenntnis, die Liebe, das Wort, das die Seele berührt und öffnet zur Freude.“
Wie wunderbar. Und das, man kann es nicht häufig genug sagen, ist das einzig Wichtige in gesunder Religiosität. Im anderen nicht den Feind zu hassen, sondern den Bruder und die Schwester zu lieben.

Trotzdem werde ich bei der nächsten Fußball-WM die jeweiligen Schutzpatrone und -patroninnen der Länder ins Gebet nehmen, gegen deren Mannschaft unsere deutsche spielt. Sagen wir mal Portugal: Liebe Muttergottes von Fatima, Schutzpatronin von Portugal, kannste nicht mal mit dem Schutzpatron von Deutschland sprechen, dem heiligen Erzengel Michael? Dass er heute mal einen Schritt schneller am Ball ist, wenn wir gegen Portugal spielen, und du lässt den Ronaldo und die anderen von deiner Mannschaft mal ein bisschen vorsichtiger laufen, damit sie sich nicht verletzen…

Kommen wir noch mal kurz auf die Religion zurück. Jürgen Klopp hat gesagt: „Ich bin Christ; das heißt, wir sehen uns wieder.“ Wunderbar! Ich seh den Jürgen Klopp da oben wieder. Meinetwegen auch den Rolando. Denn im ewigen Garten des Lebens läuft das allerschönste Spiel. Olé, olé, olé, olé!

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