Für die Session 2019/20 bewarb sich ein gleichgeschlechtliches Paar bei dem HCC Herkersdorf als Prinzenpaar. Es handelte sich um langjährige gestandene Karnevalisten. Der Verein stimmte diesem Vorhaben freudig und unvoreingenommen zu. Somit wurde das Prinzenpaar Dennis I. und Jens I. proklamiert.
Bei anderen Vereinen und im Umfeld gab es einige kritische Bemerkungen und stellenweise auch Unverständnis, was den Betroffenen gegenüber aber nie geäußert wurde.
Dieses Prinzenpaar überzeugte jedoch während seiner Regentschaft mit ihrer großen und mitreißenden Ausstrahlung und eroberte bei jedem Auftritt die Narrenschar mit ihrem Frohsinn.
Bei ihrer Auskleidung im November 2021 gab es keinerlei negative Kommentare mehr. Im Gegenteil, es gab Komplimente von allen Seiten für ihr Auftreten und für die Art und Weise, wie sie ihren Verein vertreten haben und bei allen Auftritten bei den befreundeten Vereinen Sympathiepunkte gesammelt haben.
In der Session 2018/2019 hatte der HC Erbachtal bereits ein gleichgeschlechtliches Prinzenpaar, Kirsten I. und Doris I., die mit ihrer sympathischen Art ebenfalls überall überzeugen konnten. Dies sollte ein Ansporn für alle Karnevalisten sein, die die gleiche sexuelle Veranlagung haben, und gerne einmal das Prinzen- oder Prinzessinnenamt ausüben möchten, dies auch zu tun.
Sollte nicht gerade bei Karnevalisten, die Frohsinn und gesellige Gemeinschaft vertreten wollen, die Toleranz hierfür besonders gelebt werden? Ist es nicht unerheblich welche Hautfarbe, Religion oder sexuelle Ausrichtung die möglichen Kandidaten haben?
Meines Erachtens sollte nur der Charakter dieser Personen und Toleranz im Umfeld von Bedeutung sein. Ebenso sollte auch die Uniform oder das Kostüm nebensächlich sein, wenn es gilt, befreundete Vereine oder Veranstaltungen zu besuchen. Unser gemeinsames Ziel ist es, Spaß zu haben und zu verbreiten.
Bernhard Baur (hetero) Wissen