Närrischen Nachwuchs fördern

„Saach hür ens“ – Lohmar e.V. stellt sich vor

Da unser Verein „coronabedingt“ zwangsläufig in diesem Jahr eine Pause einlegen musste, blicken wir für 2022 entspannter in die Zukunft. Wir schauten alle wehmütig auf den 30. Januar 2021.

An diesem Tag hätte unsere achte große Kostümsitzung in der Lohmarer Jabachhalle stattfinden sollen, und wir hatten uns genauso wie unsere Gäste alle auf ein wieder einmal tolles Programm mit Stars des rheinischen Karnevals, Lohmarer Vereinen und den beliebten eigenen Nachwuchskräften aus der Mundartgruppe der Musik- und Kunstschule der Stadt Lohmar gefreut. Für die bevorstehende Session 2022 können wir nur darauf hoffen, dass wir alle gesund und munter wieder unseren geliebten, traditionellen Karneval in gewohnter Form feiern dürfen.

Der Termin für die „8. Große Kostümsitzung“ bei „Saach hür ens“ am Samstag, der 12. Februar 2022 ist mittlerweile fest eingeplant und die Vorbereitungen laufen seit ein paar Wochen.

So nehmen wir die jetzige Situation zum Anlass, unseren Verein einmal ausführlich vorzustellen: „Saach hür ens“ Lohmar e.V. wurde am 12. 12. 2012 gegründet und versteht sich als Brauchtumsverein zur Förderung und zum Erhalt der rheinischen Mundart.

Von Anbeginn im Jahre 2012 leisten wir durch unsere Arbeit und Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Pflege und zur Dokumentation unseres rheinischen Volks- und Brauchtums. Im Besonderen fördern wir auf unterschiedliche Weise die rheinische Mundart, das Liedgut und die regionalen Besonderheiten und Eigenarten durch Veranstaltungen über das ganze Jahr hinweg.

In seinen Sitzungen plante und organisierte unser Vorstand z.B. öffentliche Mitsingabende mit dem bekannten Alleinunterhalter Andreas Konrad und seiner „Quetsch“ (Akkordeon), die in den zurückliegenden Jahren in verschiedenen Lohmarer Lokalitäten stattfanden und gute Resonanz zu verzeichnen hatten.

Mundart wird gepflegt

Regelmäßig veranstaltet „Saach hür ens“ immer am ersten Freitag im November seine beliebten öffentlichen „Loss m‘r schwade Ôvende“. Darunter verstehen wir im Vorfeld bekannt gegebene „Themenabende“. Hier wird den ganzen Abend von Jung und Alt wirklich nur in unserer heimatlichen Mundart über unterschiedliche Themen „jeschwad“.

„Saach hür ens“ veranstaltete auch regelmäßige „Stammtische“ für seine Vereinsmitglieder sowie „Krätzjer unn Verzällcher- Ôvende“ mit dem Kölner Krätzjes-Sänger Philipp Oebel (zuständig für die Krätzjer) und unserem ersten Vorsitzenden Erwin Rußkowski (für die Verzällcher) im Saal „Op d‘r Baach“ des Neuhonrather Dilettantenvereins. Zu dieser Art von Veranstaltungen gehören auch die regelmäßigen Mundartkonzerte im Mai mit der Hennefer Kultband „Antweiler, Graf und Co“ sowie ebenfalls im Mai oder Juni die gut angenommenen Mundart-Führungen mit Gesang durch Kölner „Veedel“ mit Philipp Oebel in Köln oder mit Charly Halft in Siegburg. „Saach hür ens“ plant dies für die Zukunft auch in Bonn Seminare zum „Schwad“-Diplom.

Ein ganz besonderes „Event“ war für alle Teilnehmer/innen sicher auch der Besuch des in Eigenregie errichteten und zusammengestellten einzigartigen Heimatmuseums von Kurt Oberdörster in Schönenberg oberhalb Wahlscheid im September 2019. Unser Verein hat in den zurückliegenden Jahren bereits einige Seminare zum Erlangen eines „Kölsch- bzw. Schwad‘- Diploms“ sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Diese Veranstaltungen leitete in den Anfängen Volker Gröbe, der Gründer der „Akademie för uns kölsche Sprôôch“ und danach unser erster Vorsitzender Erwin Rußkowski.

Die Mundartseminare erfreuten sich immer großer Beliebtheit und fanden großen Anklang mit teilweise mehr als 30 Teilnehmer/ innen aus dem gesamten Rhein-Sieg- Kreis. Nicht nur dadurch hat „Saach hür ens“ Lohmar e.V. seinen Bekanntheitsgrad gesteigert. Wir sind mittlerweile auch ein Garant für gute Karnevalssitzungen und erfreuen mit unserem Programm viele Besucher von weit über Lohmar hinaus. Dabei ist das Besondere und Bemerkenswerte unserer Sitzungen, dass es eine Herzensangelegenheit von „Saach hür ens“ ist, im Karneval dem Rednernachwuchs eine Chance zu geben und diesen zu fördern.

Rednerschule fördert den Nachwuchs in der Bütt

Das tun wir durch finanzielle und materielle Unterstützung der von Erwin Rußkowski geleiteten Mundartgruppe, seit diesem Jahr umbenannt in „Rednerschule“ mit Schwerpunkt rheinische Mundart, der Musik- und Kunstschule der Stadt Lohmar, die in den mittlerweile sieben Jahren ihres Bestehens bei mehr als 180 Veranstaltungen mit über 270 Einzelbeiträgen ihr Publikum weit über Lohmar hinaus erfreut hat.

Die Kinder und Jugendlichen dieser Gruppe treten aber nicht nur im Karneval auf, sondern sind besonders gern gesehene Gäste bei Senioren- und Adventsfeiern aber auch bei Sommerfesten verschiedener Vereine in Lohmar und der weiteren Umgebung.

Im September 2021 gab es für die Mundartgruppe sowohl einen dreiwöchigen Workshop mit der Theater-Pädagogin und Schauspielerin Heike Werntgen aus Köln. Ab Anfang November arbeitet in einem weiteren Workshop der im Rheinland und aus dem Fernsehen bekannte Büttenredner Jörg Runge, („Dä Tuppes vum Land“) mit den Kindern und Jugendlichen dieser Gruppe.

Beide Projekte wurden auch wieder von unserem Verein finanziell abgesichert. In der Unterstützung und Förderung gerade der Jugend sehen wir einen wichtigen Bestandteil unseres in der Satzung festgehaltenen Passus zur Förderung von Pflege der rheinischen Mundart und des Brauchtums erfüllt. Auch ermöglichte unser Verein im Herbst 2019 für diese Gruppe und ihre Familien den Besuch des Kölner Hänneschen – Theaters.

 

Dort waren auch schon unsere Vereinsmitglieder mit Freunden zu Besuch, um die „Kölsche Sprôôch“ hautnah zu erleben. Zahlreiche Presseartikel und Zeitungsberichte über „Saach hür ens“ Lohmar e. V. und seine Veranstaltungen haben den Beliebtheits- und Bekanntheitsgrad unseres Vereins in den zurückliegenden Jahren in der Region enorm gesteigert. Dazu gehört auch die regelmäßige Beteiligung am Lohmarer Weihnachtsmarkt im idyllischen alten Kirchdorf.

„Saach hür ens“ Lohmar e.V. freut sich enorm über die gute Zusammenarbeit und mittlerweile sogar freundschaftlichen Beziehungen zu einigen Lohmarer Vereinen wie dem „Dilettantenverein Neuhonrath“, den „Fastelôvendsfründen Scheederhüh“ sowie dem Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchor Lohmar und dem Lohmarer Karnevalsverein „KAZI“, ohne deren tatkräftige Unterstützung bei vielen Anlässen so manche Veranstaltung für uns nicht durchführbar gewesen wäre.

Wir glauben, dass wir in den letzten neun Jahren als im Grunde noch junger Verein einen schönen Beitrag zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenlebens in unserer Stadt und in unserer Heimat geleistet haben und vor allem auch eine Initialzündung waren für die Förderung und Pflege der Mundart in der Region an Agger und Sieg.

Das führte auch dazu, dass wir mit großem Stolz und Dankbarkeit im Oktober des vergangenen Jahres aus den Händen des damaligen Lohmarer Bürgermeisters Horst Krybus den „Heimatpreis 2020“ des Landes NRW für dauerhaftes Engagement und die besonderen Verdienste für Erhalt und Pflege von Heimat und Brauchtum in Empfang nehmen durften.

Mehr Infos unter: www.saachhuerens.de Kontakt: info@saachhuerens.de

Erfolgreicher Vorstellabend

Die Rede der beiden Lohmarer Hauptschüler kam auf Anhieb so gut an, dass sie noch im selben Jahr in den großen Vorstellabend der KAJUJA in Köln kamen. Dabei wurde wiederum ein Mitglied des Festkomitees Kölner Karnevals auf sie und letztlich auch auf das Engagement für den Nachwuchs an der Hauptschule Lohmar aufmerksam.

Auch führte der neu entstandene Kontakt nach Köln dazu, dass fortan im Programm der Schulsitzungen auch namhafte Größen aus den Reihen der KAJUJA und somit des Kölner Karnevals verpflichten konnten.

Zudem wurde das Konzept aus Lohmar bald durch einen dem Festkomitee nahestehenden Förderkreis für Junioren mehrfach finanzielle unterstützt In der Folge stellte Rußkowski ein weiteres Zwiegespräch beim Literarischen Komitee im Festkomitee Kölner Karneval vor. Kurz darauf konnte er Mitglied im Literarischen Komitee des Festkomitees werden und dort die Jugendgruppe von 2010 bis 2018 betreuen und leiten.

Im Laufe der Zeit ab 2002 bis ins Jahr 2017 waren Schüler/innen mit seinen Reden bei insgesamt zehn großen Vorstellabenden der KAJUA und des Festkomitees in Köln vertreten.

Engagierter Förderer des karnevalistischen Nachwuchses

Geboren ist Erwin Rußkowski am 16. 7. 1949, verheiratet, zwei Kinder, zwei Enkelkinder – so weit die statistischen Eckpfeiler eines Mannes, der sich seit Jahren in der Förderung des karnevalistischen Nachwuchses hervortut.

Rußkowski trat nach seinem Abitur in Siegburg, das Studium an der PH in Bonn und Referendariat in Wuppertal im Sommer 1976 seinen Dienst an der Hauptschule in Lohmar an, wo er im Folgejahr den dortigen traditionellen Schulkarneval kennen und lieben lernte.

Schon ein Jahr später übernahm er als junger Lehrer gemeinsam mit einer Kollegin die Organisation des Schulkarnevals und führte diesen über 35 Jahre bis zu seinem 50-jährigen Jubiläum im Jahre 2013. Aus anfänglichen reinen Schulsitzungen mit der Schulgemeinschaft in der Aula und einem fünfstündigen Programm immer am Karnevalssamstag wurden ab dem Jahr 1988 öffentliche Sitzungen.

Diese wurden von Anbeginn gut angenommen und waren immer ausverkauft. Das Programm wurde in den Anfangsjahren ausschließlich von Schülern, Eltern und Lehrern gestaltet und fand bei den Besuchern speziell durch die Schülerbeiträge so großen Anklang, dass uns ein Besucher aus dem Kölner Karneval den Vorschlag machte, doch mal den ein oder anderen dieser Beiträge in Köln vorzustellen.

Als Verantwortlicher und Schreiber der Reden tat Rußkowski dies im Jahr 2002 mit unserem Beitrag „Zwei Hauptschull-Pänz“ bei der KAJUJA Köln, die eine der Kölner Gesellschaften ist, die sich neben dem Festkomitee Kölner Karneval speziell um den Nachwuchs kümmern und ihn fördern.

Mundartgruppe seit 2013 etabliert

Seit März 2013 leitet er bis heute als Dozent der Musik- und Kunstschule der Stadt Lohmar eine Mundartgruppe für Schüler/ innen ab 11 Jahren, die sich großer Beliebtheit erfreuen und das ganze Jahr über mit Texten, Sketchen und Reden vor allem im Advent und besonders erfolgreich im Karneval auftreten.

Der Name für diese Gruppe wurde in diesem Jahr umbenannt in „Rednerschule“ mit dem Ziel, die Kinder und Jugendlichen noch gezielter auf ihre Auftritte speziell im Karneval vorzubereiten. Der Lohmarer Brauchtumsverein „Saach hür ens“ Lohmar e.V., der die Gruppe und deren Arbeit von Anfang an immer wieder finanziell und materiell unterstützt hat, ermöglichte einmal mehr die Finanzierung von zwei Workshops zur Unterstützung der oben genannten Ziele.

Des Weiteren ist Rußkowski als Autor geschätzt und auch hier behält er den karnevalistischen Nachwuchs im Blick. Sein neuestes Buch „Nachwuchs in die Bütt“, erschienen im Verlag „Ratio Books“, spielt bei der derzeitigen Arbeit mit dem Nachwuchs eine gewichtige Rolle, findet man darin doch – außer vielen Reden – auch eine Menge an Anregungen und Hilfen für den jugendlichen Nachwuchs in der Bütt.

Seit 2014 ist er Vorsitzender des Lohmarer Vereins „Saach hür es“ Lohmar e.V, der sich der Pflege der rheinischen Mundart und des Brauchtums verpflichtet hat, und leitet dessen Karnevalssitzungen, bei denen regelmäßig die Auftritte aus der o.g. Mundartgruppe – bzw. nunmehr Rednerschule – zum Programm gehören und somit das fortsetzen, was 1977 in der Hauptschule Lohmar seinen Anfang fand.

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