Unser Kolumnist Willibert Pauels ist nicht nur ein begnadeter Büttenredner in der fünften Jahreszeit, sondern begeistert auch schon seit Jahren mit Soloprorammen, die den rheinischen Humor und tiefgründige Gedanken zu einem beeindruckenden Abend vereinen.
So zuletzt in Mayen-Hausen, als de bergische Jung mit seinem Programm: „Kirche-Klapse-Karneval – Von der heilenden Kraft der anderen Perspektive“ vor ausverkauftem Haus begeisterte.
Und, das sei an dieser Stelle erwähnt, im Rahmen einer Benefizveranstaltung. „Für ne jute Sach“ sei er immer zu haben, so die Reaktion von Willibert Pauels, als ihn die Anfrage eines Fördervereins erreichte, der sich die Instandsetzung und Erhaltung einer Bergmannskapelle im Mayener Stadtteil Hausen auf die Fahnen geschrieben hat. So richtig rund wurde die Verbindung Kirche und Karneval, als sich bei den Recherchen herausstellte, dass eben diese Kapelle ausgerechnet an einem 11.11. geweiht wurde. Der karnevalistische Bezug ist aber eher dem Zufall geschuldet, denn die Kirche wurde als St.-Martin-Kapelle eingesegnet.
Rund zwei Stunden lang nutze Pauels mit nahezu spielerischer Eleganz die gesamte Klaviatur vom erfrischenden Witz, über Kalauer bis hin zu Erfahrungsberichten zu seiner eigenen durchlebten Depression, um den Blick auf die heilende Kraft der anderen Perspektive (so der Untertitel des Programms) zu richten.
Und das Publikum klebte an seinen Lippen. Bei Pointen wurden herzhaft gelacht und zahlreiche seiner Anekdoten mit spontanem Applaus bedacht, während man in den nachdenklicheren Sequenzen hätte hören können, wenn die berühmte Stecknadel gefallen wäre. „Ein wirklich großartiges Publikum“ sparte auch Pauels nach dem gut zweistündigen Auftritt nicht mit Lob für anwesenden Besucher in proppevollen Bürgerhaus.