Ein neuer Glücksbringer dank der Mülheimer Möhnen

Rund 44 Jahre nach ihrem Tod erhielt eine Mitbürgerin ein Denkmal in Form einer Bronze-Statue: Marie Baulig, die ehemalige Bewohnerin des Fachwerkhauses am Kolpingplatz. Diese stemmte sich einst gegen Pläne des Gemeinderates, die den Abriss ihres Wohnhauses vorsahen. Ohne ihre Hartnäckigkeit wäre Mülheim-Kärlich zweifelsohne um eine Attraktion ärmer. Für die Mülheimer Möhnen Grund genug, sie mit einer Bronze-Figur zu würdigen. Mehrere Jahre kämpfte die Präsidentin Martina Niepagen mit Unterstützung des Vorstandes für das Projekt. Im Mai 2023 war es dann endlich soweit: Das von einem überregional bekannten Künstler Fred Schäfer-Schällhammer gestaltete Kunstwerk wurde feierlich enthüllt.

Herzlich Willkommen am Marie-mach-Platz, mit diesen Worten begrüßte Martina Niepagen die Gäste aus Nah und Fern zu dem Festakt. Wohlwissend, dass der Ort eigentlich „Kolpingplatz“ heißt, machte die Möhnen-Präsidentin mit ihrer Ansprache auf eine Geschichte aufmerksam, die zwischenzeitlich fester Bestandteil der Mülheim-Kärlicher Historie ist. Was es mit dem Ausspruch „Marie-mach-Platz“ auf sich hat, erläuterte sodann der Mülheim-Kärlicher Gästeführer Horst Hohn, natürlich mit der passenden Portion Humor gewürzt. Die Gemeinde Mülheim hatte das Fachwerkhaus am Kolpingplatz 1953 erworben und wollte dieses abreißen. Die letzte Bewohnerin Marie Baulig besaß jedoch ein lebenslanges Wohnrecht.

Trotz zahlreicher attraktiver Angebote, in moderne Wohnungen zu ziehen, machte sie hiervon bis zu ihrem Tode im Jahre 1979 kein Gebrauch. Das Kuriose: Den Männern des MGV Frohsinn stand sie sogar Modell: Einer der Sänger stellte sie auf dem Karnevalswagen nämlich mit einem Teppich-Klopfer in der Hand dar. Auch der Ausspruch „Marie-mach-Platz“ war deutlich angebracht. Ihre Meinung änderte Marie Baulig aber nicht, so dass sie den Abriss des Hauses regelrecht ausgesessen hat. Heute beheimatet das unter Denkmalschutz stehenden Gebäude eine Seniorenbegegnungsstätte. „Das ist nicht nur ein Denkmal für eine einzelne Person, sondern auch ein Denkmal für Hartnäckigkeit, für die Fähigkeit über sich selbst zu lachen und für die rheinische Lebensfreude, die im Karneval ihren schönsten Ausdruck findet“, resümierte Horst Hohn seine Ausführungen zur Geschichte. Es folgten Grußwörter des Landrats, des VG-Bürgermeisters und des Stadtbürgermeisters, die sich ebenfalls über die Initiative des Möhnen-Clubs freuten und diese ausdrücklich begrüßten.

Sichtbar viel Freude hatten sodann auch Möhnen-Präsidentin Martina Niepagen und die Möhnen-Vorsitzende Kornelia Punstein bei der Enthüllung der Bronze-Figur. Gestaltet wurde diese durch den renommierten Künstler Fred Schäfer-Schällhammer sowie dessen Tochter Doris Büma. Vor der Einsegnung erhielt die Figur noch eine inoffizielle Taufe: Die Möhnen erfrischten die Bronze-Statue mit einer Flasche „Möhnen-Brause“ (Sekt).

Die offizielle Einsegnung erfolgte durch Pastor Günter Vogel. „Dass Alltagshelden mit einem Denkmal geehrt werden, ist selten. Es sind aber nicht nur die großen Welten-Lenker, die das Leben meistern, sondern die ganz normalen Leute wie Du und ich, die Tag für Tag ihren Mann oder ihre Frau stehen“, so der katholische Geistliche.

Dem offiziellen Teil schloss sich ein buntes Unterhaltungsprogramm an. Es wurde ausgelassen gefeiert, wobei sich das Mülheim-Kärlich Möhnenpaar mit der Obermöhn Beatrix Steinigans und Möhnerich Kerstin samt des Hofstaats als besonders konditionsstark erwies. Kuriose Geschichte am Rande: Der ein oder andere Mann glaubte dem beim Festakt vorgetragenen Gerücht und berührte den Teppich-Klopfer der neue Bronze-Figur: Dies bringt angeblich Glück – und zwar in der Form, dass der Mann nach einem langen Abend, zu Hause niemals mit einem solchem in Kontakt kommt…

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